Steine an der Isar
ES LEBE DAS TOTHOLZ IM STADTWALD!
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ES LEBE DAS TOTHOLZ IM STADTWALD!

Andere Städte freuen sich über einen Stadtpark. Geretsried ist stolz auf seinen Stadtwald, indem Biodiversität und eine natürliche Waldentwicklung aktiv gefördert werden, z. B. durch das Belassen von Totholz und Biotopbäumen, die Schutz, Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Arten darstellen.

Totholz Heither, © © Hannah Lauterbach

Hier befinden Sie sich nun nicht mehr im Wolfratshauser Forst, sondern im Geretsrieder Stadtwald. Dieser Stadtwald umfasst ca. 40 ha und ist tatsächlich ein Wald in der Stadt. Denn der gesamte kommunale Waldbesitz von Geretsried beläuft sich sogar auf rund 150 ha und bezieht auch Waldflächen außerhalb des innerstädtischen Gebiets mit ein.

Der Stadtwald ist – anders als der Schneeheide-Kieferwald bei Buchberg – ein Waldmeister-Buchenwald. Dieser Waldtypus ist in dieser Gegend weitverbreitet und in der Regel hier diejenige Waldgesellschaft, die sich entwickelt, wenn der Mensch nicht eingreift. Der dominierende Baum ist die Rotbuche. Sie wird flankiert von Fichte, Ahorn, Esche, Eiche und Tanne. Der kalkhaltige Boden begünstigt eine ausgeprägte, artenreiche Krautschicht mit Pflanzen wie Waldmeister, Perlgras, Bingelkraut, Waldgerste, Haselwurz, Goldnessel, Windröschen, Bärlauch, Leberblümchen und Wald-Gelbstern. Viele davon sind Frühblüher und somit eine wichtige Nahrungsquelle für Nektar sammelnde Insekten in den blütenarmen Monaten zu Beginn des Frühjahrs.

Um die Biodiversität im Stadtwald zu fördern, wird hier dafür gesorgt, möglichst viel Totholz und Biotopbäume im Wald zu belassen. Oberste Priorität hat aber natürlich die Wegesicherheit! Schließlich soll der Stadtwald vor allem als Erholungsraum für die Menschen dienen: zum Spazieren und Verweilen, zum Sporteln und Spielen. Das in gebührendem Abstand zu den Wegen und Verweilorten belassene Totholz, die Biotop- und Höhlenbäume sind allerdings ein wichtiger Anteil für das gesunde Fortbestehen der „Grünen Lunge von Geretsried“. Denn das Totholz ist die Grundlage für eine Vielzahl verschiedener Lebensformen! Es dient Kleinstlebewesen wie Pilzen, Bakterien und Insekten als Nahrungsquelle. So zum Beispiel auch den Jungtierstadien des inzwischen sehr selten gewordenen Hirschkäfers. Die Insekten sorgen nicht nur für das Zersetzen abgestorbener Pflanzenreste, sondern sind selbst wiederum Nahrungsgrundlage für größere Tiere wie Kröten, Mäuse, Fledermäuse und Vögel. Insofern ist Totholz eigentlich ein in die Irre führender Begriff, birgt es doch die Basis für einen lebendigen Stadtwald!

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Stadt Geretsried
82538 Geretsried