Steine an der Isar

Ein stummer Hund will ich nicht sein

Ein stummer Hund will ich nicht sein

Bühnenkunst

17 Jul 2025

Do 19:00 - 00:00 Uhr

Geretsried

Karl-Lederer-Platz

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von der russischen

Armee befreit. Einige Monate später, Ende April 1945, waren es Soldaten der US Army

und der anderen alliierten Truppen, die das KZ Dachau und die vielen anderen

Konzentrationslager der Nationalsozialisten befreiten.

80 Jahre danach gedenken wir 2025 all der Menschen, die dort gequält, geschunden

und ermordet wurden – weit über sechs Millionen Juden, politisch Verfolgte,

Sozialisten, Kommunisten, Andersdenkende, Behinderte, Sinti und Roma,

Homosexuelle und den vielen andere Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis

passten.

Und trotzdem wissen Schüler und Jugendliche 80 Jahre danach laut einer Studie der

Friedrich-Ebert-Stiftung immer weniger über den Holocaust und die

Vernichtungsmaschinerie der Nazis, die in dem Konzentrationslager Dachau 1933

ihren Anfang nahm. Gleichzeitig haben zwölf Prozent der befragten 18- bis 34-

Jährigen ein manifestes rechtsextremes Weltbild und Taten mit rechtsextremen und

antisemitischen Motiven nehmen Jahr für Jahr zu – allein von 2022 bis 2023 um mehr als 25 Prozent.Der bundesweite Zuspruch der Wähler für die in großen Teilen rechtsextreme Partei

AFD hat sich in den vergangenen drei Jahren auf über 20 Prozent verdoppelt und sie

wird zweitstärkste Fraktion im neuen Deutschen Bundestag. Ihr erklärtes Ziel: Die

freiheitlich demokratische Grundordnung unseres Landes zu destabilisieren und

abzuschaffen.

Vergleichen wir die heutige Situation in unserem Land mit der vor hundert Jahren

müssten eigentlich alle Alarmglocken laut schrillen. Die zwei Worte „Nie wieder!“, die

fast 80 Jahre Bestand hatten, mussten im vergangenen Jahr geändert werden in „Nie

wieder ist jetzt!“

Wie konnte es dazu kommen? Haben wir uns zu sicher gefühlt mit unserer zum Teil

ritualisierten Erinnerungskultur? Haben wir zu viel weggehört und weggesehen, wenn

Menschen anderen Glaubens oder anderer Nationalität, wenn Menschen mit

Migrationshintergrund von anderen diskriminiert wurden? Sind wir zu oft stumm

gewesen? Haben wir zu wenig gesprochen mit denen, die andere diskriminiert haben

oder mit denen, die ausgegrenzt wurden? Haben wir zu oft unsere Augen

verschlossen? Haben wir uns zu wenig ausgetauscht, zu wenig gemeinsam gelebt mit

unseren jüdischen, unseren muslimischen und all den anderen Nachbarn und Mitmenschen.

Wir müssen uns daran erinnern, was in der Geschichte passiert ist, um daraus zu

lernen, um nicht die gleichen Fehler zu begehen, und vor allem, um es heute besser

zu machen. Deshalb müssen wir unsere Erinnerungen, auch die an den Holocaust,

das größte Verbrechen der Menschheit, immer wieder erneuern, müssen sie mit neuen

Inhalten erfüllen, müssen die Geschichte und die Geschichten direkt mit unserer

Gegenwart verbinden. Das sind wir all den Menschen schuldig, die in der

Vergangenheit leiden und sterben mussten; das sind wir uns und unseren Kindern und

Kindeskindern schuldig, damit sie diese leidvollen Erfahrungen nicht mehr machen

müssen.

Aus diesem Grund erzählen wir mit diesem Film zwei Kapitel aus dieser dunklen Zeit

unserer deutschen Geschichte, die bisher noch weitgehend unbekannt sind: Die des

Arbeitskommandos „Kräutergarten“ des KZ Dachau und die des mutigen und

aufrechten Pfarrers Korbinian Aigner, der uns heute dazu inspirieren kann, nicht

stumm zu bleiben oder wegzuschauen. Er zeigt uns, wie wichtig es ist zu sprechen,

wenn es sein muss auch laut, und zu handeln, wenn es unser Mitgefühl fordert, wenn

sich Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit, Hass und Ausgrenzung ihren Weg bahnen.

Wie Korbinian Aigner setzt unser Film den dunklen, mörderischen Abgründen das

Beste entgegen, was wir als Menschen tun können – einander zu vergeben und zu

verzeihen und das Leben und die Schöpfung zu bewahren und zu schützen.Dieser Kinofilm folgt dem Schicksal des katholischen Priesters Korbinian Aigner, der

wegen seines Widerstandes gegen die Nazis 1941 ins KZ Dachau kam und dort im

gefürchteten „Kräutergarten“ zur Arbeit gezwungen wurde.

Unter unmenschlichen Bedingungen wurden in diesem wichtigsten Arbeitskommando

des Konzentrationslagers Dachau nach biologisch-dynamischen Methoden Kräuter

und Gewürze angebaut – zur „Gesundung des deutschen Volkskörpers“, mit der

gleichzeitigen Zielsetzung von „Vernichtung durch Arbeit“.

Trotz der schweren Zwangsarbeit gelang es Korbinian Aigner, zwischen den Baracken

des KZ unter Lebensgefahr neue Apfelsorten zu züchten und die Setzlinge aus dem

Lager zu schmuggeln – für ihn eine Möglichkeit, dem tödlichen Abgrund neues Leben

entgegenzusetzen.

Dem geistigen Prinzip von Korbinian Aigner folgend, lassen wir in dem Film weitere

Menschen zu Wort kommen, die im übertragenen Sinne Bäume des Lebens pflanzen

– überlebende Zeitzeugen wie Aigners ehemaliger Ministrant Helmut Hörger, der 100-

jährige Holocaust-Überlebende Nick Hope, Nachfahren wie der bekannte

österreichische Musiker Harri Stojka, dessen Großvater im „Kräutergarten“ zu Tode

geschunden wurde, deutsche und israelische Jugendliche und andere Mitmenschen, die aktive Erinnerungs- und Versöhnungsarbeit leisten.Zielsetzung des Films ist es, die nahezu unbekannte Geschichte eines unbeugsamen

Priesters und die des „Kräutergartens“ des KZ Dachau zu erzählen und an all die

Menschen zu erinnern, die hier und in den andren Konzentrationslagern der

Nationalsozialisten gequält und ermordet wurden.

Gleichzeitig zeigen wir mit dem Film beispielhaft auf, wie es heute möglich ist, sich für

Versöhnung, Mitmenschlichkeit und für ein friedvolles, zukünftiges Miteinander

einzusetzen – und damit gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus,

Antiislamismus und alle anderen Formen menschlicher Ausgrenzung.

Pressebetreuung

Martell PR

Maren Martell

Tel. +49 174 31 74 000

Email: martell@maren-martell.de

Verleih

Konzept+Dialog.Medienproduktion

Walter Steffen

Tel- +49 8801 1603

ws@konzept-und-dialog.de

www.Konzept-und-Dialog.de

Presseserver: www.Filmpresskit.de

Webseite: www.StummerHund.de

Bild 1, © Walter Steffen

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Karl-Lederer-Platz
Karl-Lederer-Platz
82538 Geretsried

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081716298161

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