Steine an der Isar

Cruise´n´tune - Folge 2 | VON BLÜTEN UNTERM SCHNEE UND DEM GRÖSSTEN NAGETIER EUROPAS

Cruise´n´tune - Folge 2 | VON BLÜTEN UNTERM SCHNEE UND DEM GRÖSSTEN NAGETIER EUROPAS

Hier befinden Sie sich nun direkt oberhalb eines sogenannten Prallhangs der Isar: am kurvenäußeren Ufer, das wegen der starken, anprallenden Strömung abgetragen wird.

Fotoclub Geretsried G.Dengler Isar Auen Geretsried-2, © Fotoclub Geretsried G. Dengler

Schneeheide, Kiefer und Brandgefahr

Die Waldgesellschaft, von der Sie hier umgeben sind, wird als Schneeheide-Kiefernwald bezeichnet. Diese Vegetationsform bevorzugt warm-trockene, kalkhaltige Böden, wie sie zum Beispiel alte Schotterterrassen von Alpenflüssen bieten. Das gibt einen Hinweis darauf, dass auch dieser Abschnitt einst von der Isar und einem weitaus höheren Grundwasserspiegel beeinflusst gewesen ist. Nach dem sogenannten Trockenfallen der Flussaue setzten sich die jetzt vorherrschenden Pflanzengesellschaften durch.


Anpassungsfähige Pflanzen im Klimawandel: Schneeheide und Kiefer

Die Schneeheide ist ein bodendeckender, immergrüner Zwergstrauch mit nadelförmigen Blättern. Sie blüht sehr früh im Jahr, gegebenenfalls sogar unter der Schneedecke. Diese Arten von Frühblühern sind besonders wichtig für die Insekten in den ersten Monaten des Jahres, vor allem bei spät einsetzendem Frühling. Die Kiefer zeichnet sich durch ihre charakteristische, rötlich-braune Rinde aus, kann bis zu 40 Meter hoch und stolze 1000 Jahre alt werden. Mit ihrer hohen Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze wächst ihre Bedeutung in Zeiten des Klimawandels. Die diese besondere Vegetationsform bestimmende Trockenheit sorgt für einen lichten Wald, in dessen Lücken sich Büsche, Kraut und sogar rasige Bereiche ausbilden können.Diese Rasenabschnitte sind durchsetzt von bunt blühenden Pflanzen - ein Paradies für Nektar sammelnde Insekten, Käfer und Schmetterlinge. Auch Eidechsen und die seltenen heimischen Schlangen fühlen sich hier wohl.
 

Achtung: Waldbrand-Gefahr!

Dieser Trockenwald ist in Warmwetterperioden besonders gefährdet - zumal die Kiefer ein gut brennbares Harz erzeugt. Bitte vermeiden Sie hier das Rauchen und entzünden Sie keinesfalls ein Feuer! Auch Glasscherben bergen ein Risiko, da hindurch scheinendes Sonnenlicht dank Lupeneffekt trockenes Gras oder dergleichen von selbst entzünden kann!


Die Rückkehr des Bibers an die Isar: Ein Beitrag zur Artenvielfalt

Nur wenige Meter weiter – in den auenartigen Uferbereichen der Isar – ist ein besonderes Tier erneut heimisch geworden, das einst in fast ganz Mitteleuropa bereits ausgerottet war und deshalb heute unter Schutz steht: der Biber. Biber finden in den langsam fließenden Seitenarmschlingen der Isar ideale Bedingungen für ihre Reviere. Durch das Dämmebauen schafft der Biber Stillwasserzonen, die wiederum Lebensräume für andere Lebewesen und Pflanzen bilden. Durch sein fleißiges Abholzen fördert der Biber die Verjüngung von Gebüschen und verhindert das Zuwuchern von Lichtungen. Durch seine Anwesenheit sorgt das größte Nagetier in Europa also für eine enorme Zunahme der Lebensraum- und Artenvielfalt.

 

 

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Stadt Geretsried | Tourismus
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